Natur pur

Der auch in Deutschland brütende Kranich ist ein ausgesprochener Fernzieher. Um seine Winterquartiere in Südspanien zu erreichen oder die Oasen Libyens, der ägyptischen Wüste, des Sees Mariut am Westrand des Nildeltas oder die Niederungen des Weißen und des Blauen Nils, überquert der Vogel das Mittelmeer und das Schwarze Meer sowie beachtliche Höhenzüge wie den Kaukasus. Bevor die Kraniche den gerichteten Zug in die südlichen Überwinterungsgebiete antreten, suchen sie Sammelplätze auf. Viele dieser Sammelplätze haben eine alte Tradition. Im Bereich der Insel Rügen sind Mitte Oktober Ansammlungen von über 20 000 Kranichen keine Seltenheit. Mit dem Abernten der Maisäcker kommt es auch in anderen Bereichen Mecklenburg-Vorpommerns zu großen Zuggesellschaften. Aufkommende Winterkälte löst dann den gerichteten Fernzug in den Süden aus. Auf ausgedehnten Grünlandflächen im GELSENWASSER-Einzugsbereich wurden wiederholt für kurze Zeit rastende Kraniche beobachtet.
Der Rückzug der Kraniche im zeitigen Frühjahr erfolgt recht unauffällig. Sie haben es eilig, zu ihren Brutplätzen in Mooren, Sümpfen und Erlenbruchwälder nördlicher Regionen zu gelangen.