Natur pur

Die Dohle gehört zur Familie der Rabenvögel. Dohlen leben europaweit bis zum 60. Breitengrad. Nach Osten geht ihre Ausbreitung bis zum 100. Längengrad. Dohlen sind Teilzieher. Ihre Zugbewegungen, die sich außerhalb der Brutzeit auf ganz Europa erstrecken, werden von Wetterlagen und dem Nahrungsangebot gesteuert.
In der Färbung ähneln sich beide Geschlechter. Ihre Oberseite ist glänzend schwarz. Der Nacken und die Wangenbereiche sind hellgrau gefärbt, wobei dieses Zeichnungsmuster, insbesondere während der Paarungszeit, beim Männchen deutlich ausgeprägter ist. Sehr auffällig sind die hellgrauen bis blaugrauen Augen.
Bei der Wahl des Brutplatzes ist der Höhlen- und Nischenbrüter Dohle recht einfallsreich. Neben Brutplätzen an Häusern und Höhlen in Bäumen werden auch freistehende Nester aus Reisig gebaut. Seit Jahren wird der Populationsdruck des Kulturfolgers Dohle im Siedlungsbereich immer stärker. Neben Kirchen, Schlössern, Burgen und anderen Großgebäuden wird zunehmend das normale Siedlungshaus von der Dohle als Brutplatz entdeckt. Hier sind es die Kamine, die als potentielle Brutplätze den Einfallsreichtum der Dohlen unter Beweis stellen. Von nahegelegenen Bäumen brechen sie Zweige ab oder sammeln diese vom Boden auf. Das Nistmaterial lassen sie in den Kamin fallen. Der größte Anteil fällt bis unten durch. Doch irgendwann will es der Zufall - oder die Geschicklichkeit der Dohle, dass sich ein Ast im oberen Bereich des Kamins so verkeilt, dass er für die Dohle tragfähig wird. Fortan klettern die Dohlen in den Kamin, verstreben den einen Ast zu einer tragfähigen Grundlage und bauen ihr Nest aus Zweigen, Lehm, Federn, Haaren und Lumpen. Für Hausbesitzer führt das immer wieder zu großen Problemen.