Vanadium im Trinkwasser aus dem Wasserwerk Haltern

Die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) enthält aktuell keinen Grenzwert für Vanadium.

Im Mai 2023 hat das Umweltbundesamt (UBA) eine Liste von Trinkwasser-Leitwerten veröffentlicht, die für das Element Vanadium einen Leitwert von 4 Mikrogramm pro Liter (µg/L) festlegt. Ein Trinkwasser-Leitwert definiert die Konzentration eines Stoffs im Trinkwasser, die bei lebenslangem Konsum zu keinerlei gesundheitlicher Beeinträchtigung führen soll.

Bei der vorsorglichen Überwachung von Roh- und Trinkwasser des Wasserwerks Haltern wird seit einiger Zeit u.a. auch das Element Vanadium untersucht. Die im Trinkwasser aus dem Wasserwerk Haltern ermittelten Konzentrationen von Vanadium liegen in der Regel und auch im Jahresmittel unterhalb des Leitwerts, nur in wenigen Einzelmessungen liegen sie knapp über 4 µg/L. Eine akute schädliche Wirkung von Vanadium bei einer zeitweisen und geringfügigen Überschreitung des Leitwerts ist nicht zu erwarten.

Kein Risiko für Konsumenten

Das Trinkwasser aus dem Wasserwerk Haltern kann weiterhin wie gewohnt ohne Einschränkungen zum Trinken, zum Kochen, zur Zubereitung von Babynahrung und für alle anderen Zwecke im Haushalt verwendet werden.

Ursprung und Eigenschaften von Vanadium

Vanadium ist ein sog. Übergangsmetall bzw. Spurenelement, welches natürlicherweise in der Erdkruste und im Wasser vorkommt. In der Erdkruste ist sein Anteil beispielsweise vergleichbar mit dem von Zink. Vanadium ist essenziell für viele Organismen, da es u.a. bei der Enzymregulierung mitwirkt. Im Grund- und Oberflächenwasser hat Vanadium hauptsächlich einen geogenen Ursprung und entstammt aus natürlichem Gestein (bspw. Basalt).

Regulatorische Vorgaben zu Vanadium im Trinkwasser

Für Stoffe, die nicht explizit im Rahmen der TrinkwV geregelt sind, kann das UBA u.a. sog. Leitwerte festlegen. Sie sind so ermittelt, dass bei einem lebenslangen Konsum des Trinkwassers eine gesundheitliche Schädigung durch eine Substanz sicher ausgeschlossen werden kann.

Das UBA gibt für Vanadium einen Leitwert von 4 µg/L an. Die Überschreitung eines Leitwerts soll zur Folge haben, dass in Absprache mit der entsprechenden Aufsichtsbehörde baldige Maßnahmen ergriffen werden, um den Leitwert langfristig wieder zu unterschreiten. Ein sog. Maßnahmen-Höchstwert, dessen Überschreitung ein sofortiges Handeln zur Reduzierung zur Folge haben soll, liegt für Vanadium bei 20 µg/L.

Herkunft des Vanadiums im Wasserwerk Haltern und Maßnahmen zur Reduktion

Auf Basis der aktuellen Datenlage erfolgt der Eintrag von Vanadium ins Trinkwasser nicht von externen Quellen (wie bspw. kontaminierte Oberflächengewässer), sondern hat einen geogenen Ursprung, der sich auf dem Gelände der Wassergewinnung des Wasserwerks befindet.

Umfangreiche (Boden-)Untersuchungen im Wasserwerk zeigen, dass erhöhte Vanadium-Konzentrationen nur in lokal sehr begrenzten Bereichen auftreten und lediglich einzelne Brunnen, ursächlich für die erhöhten Vanadiumwerte sind. Durch ein optimiertes Brunnen-Management bei der Trinkwassergewinnung werden dauerhaft niedrige Vanadiumkonzentrationen im Trinkwasser (unterhalb des UBA-Leitwertes) erreicht.

In besonderen betrieblichen Situationen kann es kurzzeitig zu geringfügigen Überschreitungen des Leitwerts im Trinkwasser kommen.

Seit 2022 werden in den betroffenen Brunnenreihen bereits Maßnahmen zur Reduzierung der Konzentration umgesetzt. Damit soll sichergestellt werden, dass künftig keine Einzelbefunde oberhalb des Leitwerts mehr auftreten. Die Maßnahmen werden bis 2024 abgeschlossen sein.

Die Konzentration von Vanadium im Trinkwasser sowie in den Rohwässern des Wasserwerks Haltern wird auch zukünftig engmaschig überwacht werden.