Natur pur

Vor ungefähr 10 Jahren wurden im Bereich des Halterner Stausees und der Wassereinzugsbereiche Mühlenbach-, Sandbach- und Steveraue die ersten Nilgans-Beobachtungen gemacht. Da es sich in den meisten Fällen um beringte Tiere handelte, ging man davon aus, dass es sich um Zoo-Flüchtlinge handelte.
Die Nilgans hat zurzeit ihr Hauptverbreitungsgebiet in Afrika - südlich und östlich der Sahara. Aus den Gefangenschaftsflüchtlingen ist in Westeuropa bereits eine stattliche Population entstanden. Ihr Bestand wird zurzeit auf 3.000 bis 4.000 Brutpaare geschätzt. Den Bestand des Bundesgebietes schätzt man auf 350 bis 400 Brutpaare.
Ein westdeutscher Verbreitungsschwerpunkt liegt am Niederrhein. An den Gewässern der GELSENWASSER AG brüten im Raum Haltern 3 bis 5 Paare. Die Nilgans zeigt besonders während der Brutzeit aggressive Verhaltensweisen und man könnte meinen, dass dies zur Verdrängung einheimischer Arten führen könnte.
In einem Teilbereich des Halterner Stausees brüteten 2 Nilganspaare zusammen mit etwa 20 Grauganspaaren, 10 brütenden Haubentauchern und 2 Blässrallen-Pärchen. Ihre besonders während der Brutzeit zu beobachtende Aggressivität ist in erster Linie gegen Artgenossen gerichtet. Nach den Beobachtungen der letzten Jahre ist davon auszugehen, dass die Nilgans bei uns ihre ökologische Nische gefunden hat.