Wie Gelsenwasser Trinkwasserleitungen erneuert

Mit dem Industriewandel und insbesondere dem Wegfall des Bergbaus wird vor allem in Teilen des Ruhrgebiets weniger Trinkwasser benötigt, als im vergangen Jahrhundert. So können bei der Erneuerung von Wasserleitungen oft Leitungen mit kleinerem Durchmesser verwendet werden.

Für die Erneuerung unserer Trinkwasser-Rohrleitungen nutzen wir daher seit vielen Jahren das grabenlose Rohreinzugs- oder Reliningverfahren. Dabei wird die neue Leitung in das bestehende Rohr eingebracht.

Das hat gleich 3 entscheidende Vorteile

  1. Statt eines Rohrgrabens entlang der gesamten Straße, benötigt Gelsenwasser nur einige Baugruben, sogenannte Kopflöcher.
  2. Die neue Leitung zieht Gelsenwasser immer bis zur nächsten Grube durch das bestehende Rohr. Das entlastet Anwohner und Verkehrsteilnehmer und geht außerdem wesentlich schneller als eine offene Verlegung.
  3. Zusätzlich bildet die alte Leitung einen Schutzmantel um das neue Rohr.
Rohreinzug bei Gelsenwasser: Ressourcenschutz

Ökologischer Nutzen

Der ökologische Nutzen liegt in der Einsparung von 30 - 90 % des Tiefbauvolumens, da bei diesem Verfahren die Straßenoberfläche nur punktuell an wenigen Stellen aufgebrochen wird. Für den jeweiligen Bauabschnitt in der Regel nur eine Einbring- und Zielbaugrube sowie Einzelbaugruben für die umzubindenden Hausanschlüsse erforderlich. Die Verwendung eines neuen Rohres mit kleinerem Durchmesser ist im Gelsenwasser-Versorgungsgebiet – aufgrund des Strukturwandels und des damit verbundenen rückläufigen Wasserverbrauchs – relativ häufig möglich.

In einigen Regionen nimmt die Zahl der Einwohner zu, oder es werden Neubaugebiete erschlossen. Hier erweitert Gelsenwasser das Netz stetig. Die o.g. Einzugsverfahren können nicht genutzt werden, sondern es wird in einem offenen Rohrgraben verlegt oder es kommen grabenlose Verfahren wie das Horizontalspülbohrverfahren zum Einsatz.