PFAS - Chemikalien für die Ewigkeit - geplantes Verbot

Geplantes Verbot

PFAS - "Forever Chemicals"

Richtig: Vorschlag für ein Verbot der „Forever Chemicals“ - PFAS 

Am 7. Februar 2023 hat die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) den Entwurf für ein Verbot der Herstellung, der Verwendung und des Inverkehrbringens von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) veröffentlicht. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), das Umweltbundesamt (UBA) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) begleiteten die Ausarbeitung. Zudem waren weitere Behörden aus Deutschland Norwegen, Niederlanden, Dänemark, und Schweden beteiligt. 

Was sind PFAS und wo kommen Sie zum Einsatz? 

Per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen PFAS werden in Zehntausenden von Produkten verwendet, darunter beschichteten Pfannen, Outdoor-Kleidung, Kochgeschirr, Kosmetika, Shampoos, Pizzakartons, Mobiltelefone, Windturbinen, Solarpaneele und medizinischen Geräten. Sie können bei der Herstellung der Chemikalien selbst, ihrer Weiterverarbeitung, beim Gebrauch der Produkte und dann bei der Entsorgung freigesetzt werden. Einmal freigesetzt, verbleiben sie aufgrund ihrer chemischen Stabilität über Jahrzehnte in der Umwelt und können schädliche Wirkungen auf Menschen und Umwelt haben. (Weiter Informationen dazu beim UBA )  

Sollte das Verbot umgesetzt werden, würde eine Freisetzung der PFAS in die Umwelt stark reduziert werden. Denn dann müssten umweltfreundliche Alternativen für die Anwendungsbereiche gefunden werden. Dadurch würden Prozesse und Produkte für den Menschen sicherer.  

Gelsenwasser begrüßt die Initiative 

Per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen sind bei den Wasserwerken seit dem rasanten  Fortschreiten der analytischen Methoden ein Thema geworden. Durch immer nachweisstärkere Analyseverfahren konnte gezeigt werden, dass Stoffe aus der Gruppe der PFAS mittlerweile in fast allen Bereichen der Umwelt angekommen sind. Die Konzentrationen sind zwar auf den ersten Blick meist klein, aber bereits oft in einer Größenordnung, die Auswirkungen auf die Gesundheit von pflanzlichen und tierischen (und damit auch menschlichen) Organismen befürchten lassen. Einmal freigesetzt, werden die Stoffe über die Luft aber hauptsächlich über den Wasserkreislauf in der Umwelt transportiert. So erreichen PFAS auch die Wasserressourcen, die zur Trinkwasseraufbereitung genutz werden. Das ubiquitäre Vorkommen der PFAS hat dazu geführt, dass End-of-Pipe-Lösungen im Sinne eines weiteren Ausbaus der Trinkwasseraufbereitungsanlagen alleine bei dieser Chemikaliengruppe keine Aussicht auf nachhaltigen Erfolg haben. Daher begrüßen wir die Initiative, die dem Verursacherprinzip gerecht würde.      

Ab dem 22. März startet eine sechsmonatige Online-Konsultation, an der sich die Wasserwerke beteiligen werden. Ein Legislativvorschlag der EU ist frühestens 2025 zu erwarten.  

Sollten das Beschränkungsverfahren für PFAS Aussicht auf Erfolg haben, wäre ein großer Schritt zu einem effektiven vorbeugender Gewässerschutz gemacht. 

 

Euer Ansprechpartner zum Thema

Thomas Pochwyt

Experte Wasserqualität