Nitrat im Trinkwasser durch Überdüngen mit Gülle

Hintergrundinformationen

Nitrat im Trinkwasser

Hintergrund-Informationen für Verbraucher zu Nitratwerten im Wasser

Viele Verbraucher sorgen sich wegen Nitratwerten im Trinkwasser. Wir haben die wichtigsten Informationen für Sie hier zusammengefasst.
In unserem Trinkwasser liegt der Jahresmittelwert der Nitratkonzentration in einem Schwankungsbereich von 8,3 mg/l bis 16,7 mg/l und damit deutlich unterhalb des Grenzwertes der Trinkwasserverordnung von 50 mg/l. 

Genaue Analyseergebnisse finden Sie in unseren Detailanalysen.
 

Die 3 wichtigsten FAQS zu Nitrat im Trinkwasser

01Was ist Nitrat?

Nitrat (NO3-) kommt in der Natur als Salz vor, indem es sich mit anderen Stoffen wie Natrium, Kalium oder Calcium verbindet. Nitrat ist aufgrund seiner chemischen Eigenschaften sehr gut wasserlöslich und gelangt, wenn es nicht von den Pflanzen aufgenommen und genutzt oder von Bodenbakterien verstoffwechselt wird, über den Wasserkreislauf in Oberflächen- und Grundwässer.

02Wozu wird es genutzt und wie kommt es in die Umwelt?

Nitrat dient Pflanzen als Stickstoffquelle und wird daher von der Landwirtschaft zum Düngen genutzt. Durch Überdüngen von Nutzflächen, z.B. mit Gülle, gelangt es in die Umwelt und den Wasserkreislauf. 
Auch andere Quellen, wie die Nutztierhaltung (vor allem Rinder) oder der private Anbau von Pflanzen, sorgen für erhöhte Nitratkonzentrationen in der Umwelt. 

03Welche Risiken entstehen durch Nitrat?

Nitrat kann von Bakterien im Menschen zu Nitrit (insbesondere bei Säuglingen) und Nitrosaminen umgewandelt werden. Nitrit wirkt bei Säuglingen negativ auf die Sauerstoffversorgung (Methämoglobinämie). Nitrosamine sind teilweise als krebserregend (karzinogen) klassifiziert, werden allerdings in wesentlich größeren Mengen über Fleisch, Fisch, konservierte und insbesondere geräucherte oder gepökelte Lebensmittel aufgenommen.
 

Gesetzliche Vorgaben

Die EU-Trinkwasserrichtlinie sieht einen Qualitätsstandard von 50 mg/l Nitrat vor, der unter Berücksichtigung der erhöhten Gefahr für Säuglinge (Methämoglobinämie) festgelegt wurde. Dieser Wert findet sich in der deutschen Trinkwasserverordnung als Grenzwert wieder. 
Die erforderlichen Hintergrundinformationen für Festlegung von Grenz- und Richtwerten, werden von der Weltgesundheitsorganisation (kurz WHO) erarbeitet. Dazu wertet die WHO in regelmäßigen Abständen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse aus und veröffentlicht das Ergebnis ihrer Beratungen. Diese Veröffentlichungen sind in der Regel die Grundlage für die Gesetzgebung.
 

Was wir machen, um den Nitratwert zu senken

  1. Kooperation mit der Landwirtschaft
    Im Rahmen einer freiwilligen Kooperation mit der Landwirtschaft im Einzugsgebiet aller unserer Wasserwerke finanzieren wir u.a. professionelle Beratungen für Landwirte. Ziel ist es, den Einsatz von Pestiziden und das Düngen zu minimieren. Inzwischen ist das „Halterner Modell“ verpflichtend für alle Wasserversorger in NRW.
  2. Politisches Engagement
    Gelsenwasser engagiert sich für die konsequente Umsetzung der EU-Nitratrichtlinie.